Impfung und Homöopathie

Hätte Hahnemann geimpft?

Vortrag von Dr. Johann Loibner beim
58th Congress ­ Liga Medicorum Homoeopathica Internationalis Graz, 22. ­ 26. April 2003

Es ist eine unbestreitbare Tatsache, dass es unter den Heilberufen gerade die Homöopathen sind, die zum Thema Impfungen eine zurückhaltende, warnende oder sogar eine gänzlich ablehnende Haltung einnehmen. Im aktuellen "Complete Repertory“ sind allein unter den Hauptrubriken achtundzwanzig! Rubriken zu diesem Punkt aufgelistet. Dieses Thema kann daher von keinem engagierten homöopathischen Arzt übergangen werden.

Gemüt; ANGST; Impfung, nach: thuj.
Kopf; ENTZÜNDUNG; Gehirn, Enzephalitis; Hautausschläge, durch unterdrückte; Ekzem durch Impfung, nach unterdrücktem: bac.
Kopfschmerzen; ALLGEMEIN; Impfung, durch: thuj.
Augen; ENTZÜNDUNG; Impfung, nach: thuj.
Augen; ENTZÜNDUNG; Bindehautenzündung; Impfung, nach: thuj.
Augen; ENTZÜNDUNG; Keratitis, Cornea; Impfung, nach: vac., vario.
Magen; SCHMERZEN; Allgemein; Impfung, nach: Thuj.
Magen; ÜBELKEIT; Impfung, nach: Sil.
Rektum; DURCHFALL; allgemein; Impfung, nach: ant-t., apis, sil., thuj.
Stuhl; BÖNNINGHAUSEN; agg.; Impfung, nach: apisin., thuj.
Atmung; ASTHMATISCH; Impfung, nach: thuj.
Atmung; ASTHMATISCH; Kinder; Impfung, nach: thuj.
Husten; IMPFUNG, nach: thuj.
Extremitäten; ABMAGERUNG; Obere Gliedmaßen; Impfung, nach: maland., thuj.
Extremitäten; HAUTAUSSCHLÄGE; Pusteln; untere Gliedmaßen; Unterschenkel; Impfung, nach: sulph.
Extremitäten; HAUTAUSSCHLÄGE; Varizellen, wie; Impfung, nach: syc-co.
Extremitäten; LÄHMUNG; allgemein; Beine; Impfung, nach: thuj.
Extremitäten; NÄGEL; Beschwerden der; Eiterung; Fingernägel; Impfung, nach: Thuj.
Extremitäten; NAGELGESCHWÜR, Paronychie; allgemein; Umlauf; Impfung, nach: Thuj.
Extremitäten; SCHWELLUNG; allgemein; Arme; Schultern; Impfung, nach: apis, thuj.
Extremitäten; SCHWELLUNG; allgemein; Arme; Oberarme; Impfung: Sil., sulph., Thuj.
Schlaf; RUHELOS; Impfung, nach: thuj.
Schlaf; SCHLAFLOSIGKEIT; allgemein; Impfung, nach: mez., thuj.
Haut; HAUTAUSSCHLÄGE; Allgemein; Impfung, nach: crot-h., maland., mez., sars., skook., sulph., vario.
Haut; HAUTAUSSCHLÄGE; Ekzem; Impfung, nach: ammc., kali-m., maland., mez.
Allgemeines; IMPFUNG; nach: acon., ant-t., apis, ars., bac., bapt., bcg, bell., bufo, carc., crot-h., diph., echi., graph., gunp., hep., kali-chl., lac-v., lepro., Maland., med., merc., merc-cy., Mez., nat-bic., ped., phos., psor., rhus-t., sabin., sarr., sars., sep., SIL., skook., SULPH., syc-co., THUJ., Tub., Vac., vario.
Allgemeines; IMPFUNG; nach; Diptherieinfektionen: diph., merc-cy.
Allgemeines; IMPFUNG; nach; Gelbfieber: ars.
Allgemeines; IMPFUNG; nach; Meningitisinfektionen: apis
Allgemeines; IMPFUNG; nach; Pocken: maland., thuj.
Allgemeines; IMPFUNG; nach; Typhus: bapt.
Allgemeines; IMPFUNG; prophylaktisch: sulph., thuj., vario.
Allgemeines; KONVULSIONEN, Spasmen; Impfung, nach: Sil., thuj.
aus Compete Repertory, 1999

Lob der Pockenimpfung?

Es gibt aber Stimmen, die behaupten, Hahnemann wäre der Impfung sehr positiv gegenüber gestanden. Sie führen ein Zitat aus dem Organon an, aus dem sie folgern, dass Hahnemann die Impfung sehr begrüßt hätte.

“Bemerkenswert ist übrigens, dass sie (die Menschenpocken) seit der allgemeinen Verbreitung der Jennerschen Kuhpockenimpfung nie wieder unter uns weder so epidemisch noch so bösartig erscheinen, wie vor 40 – 50 Jahren...“
Zitat, § 46 Organon

Warum nimmt Hahnemann die Idee der Kuhpockenimpfung so positiv auf?
In den Kapiteln, die dem § 46 vorausgehen, erläutert er ausführlich das Phänomen, dass bestehende Krankheitssymptome durch Hinzukommen einer neuen Krankheit vorübergehend oder auf Dauer verschwinden. Er führt die Erfahrungen von Dezoteux, Leroy und Wendt an. Diese hatten beobachtet, dass es nach der Pockenimpfung zu Heilungen von Krankheiten kam, die vorher bestanden hatten. Es geht Hahnemann hier vor allem um die Bestätigung der von ihm entdeckten Ähnlichkeitsregel. Diese Berichte bestärkten ihn also in seinem neuen Heilprinzip vom Auslöschen einer Krankheit durch eine ähnliche und kamen ihm in diesem Zusammenhang sehr gelegen.
Die Formulierung – nie wieder so epidemisch, wie vor 40 oder 50 Jahren – ist ein Hinweis auf unsichere Zahlen; dies klingt eher nach "hören sagen". Zu Hahnemanns Zeit gab es noch wenig verlässliche epidemiologische Daten. Zuverlässigere Zahlen sind erst nach Hahnemann entstanden. Meldungen, dass es ein Mittel gegen diese furchtbare Krankheit gäbe, wurden verständlicherweise mit großer Hoffnung aufgenommen. Spätere, schwere Pockenepidemien wie jene in Deutschland um 1870 hat Hahnemann nicht mehr erlebt.
Die Pockenimpfungen wurden außerdem lange Zeit von Nichtärzten, den so genannten "Inokulatoren“ durchgeführt. Erst allmählich, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die Impfungen von eigens dafür vorgesehenen Ärzten vorgenommen. Hahnemann selbst hat also mit Sicherheit nie Impfungen durchgeführt.

Genaue Kenntnis der Arzneien?

Gibt es andere Aussagen Hahnemanns, aus denen man schlüssig folgern kann ob er Impfungen begrüßt oder abgelehnt hätte? Im Vorwort zu 6. Auflage schreibt Hahnemann

Die Homöopathie vermeidet daher selbst die mindeste Schwächung... Daher bedient sie sich zum Heilen nur solcher Arzneien, deren Vermögen, das Befinden dynamisch zu verändern und umzustimmen sie genau kennt.“
Vorwort zu 6. Auflage

Kann man von einem Impfstoff sagen, dass wir seine Wirkung genau kennen? Der Impfstoff ist eine lebende Kultur, welcher Substanzen (Stabilisatoren) beigesetzt werden, die ein Eigenleben dieser Kultur verhindern sollen. Diese toxischen Stoffe, wie Quecksilber, Aluminium, organische Lösungsmittel etc. rufen wohl bei jedem homöopathisch versierten Arzt Assoziationen an bekannte Arzneimittelkrankheiten hervor.
Die Kultur des Impfstoffes gedeiht auf einem fremden Individuum; Hühnereiweiß, Affennieren, menschliche Embryonen. Sie enthält auf jeden Fall Spuren von Fremdeiweiß. Jeder erfahrene Homöopath weiß um die Bedeutung der Individualität. Erst die heutigen Erfahrungen mit der Abstoßungsreaktion nach Heterotransplantationen haben uns gezeigt, welche Belastung das Fremdeiweiß für das Individuum bedeutet. Was nun dieses biologische Medium im geimpften Körper auslöst, erfahren wir immer erst nach der Impfung. In der Anmerkung zu diesem Punkt führt Hahnemann aus: sie (die Homöopathie) gibt einfache Arzneien, die sie genau kennt und keine Gemische.“

Wer hat die Seuchen ausgerottet?

Er ist zugleich ein Erhalter der Gesundheit, wenn er die Dinge kennt, welche die Gesundheit stören und die Krankheit erzeugen und sie von den gesunden Menschen zu entfernen weiß“
§ 4 Organon

Echte Prävention verlangt das Wissen um die Lebensbedingungen, die zur Krankheit führen. Weltweit und unabhängig von allen Zeiten herrscht über die wesentlichen Ursachen von Krankheit und Seuchen eine einheitliche Auffassung. Dies betrifft die ausreichende Versorgung mit frischen Nahrungsmitteln und ausgewogene Ernährung, menschenwürdige Wohnungsverhältnisse, entsprechende Kleidung um sich gegen Kälte und Hitze zu schützen, reines Trinkwasser, Möglichkeiten, Kleider und den Körper sauber zu halten und die wirksame Entsorgung der Abfälle, funktionierende Kanalisation und so fort. Nicht zu vergessen sind der soziale Friede und die Bedingungen der Arbeit, der familiäre Zusammenhalt und gesellschaftliche Ordnung. Es leuchtet wohl jedem ein, dass in Zeiten der Hungersnot, durch Zerstörungen aller zivilisatorischen Einrichtungen durch Kriege, bei mangelnder Krankenpflege die Bereitschaft für Seuchen ansteigt und die allgemeine, gesundheitliche Verfassung der Bevölkerung leidet. Diese allseits anerkannten Zusammenhänge zwischen Lebensumständen und Krankheitsentstehung erscheinen jedem Heilkundigen klar. Doch durch eine ständige, bewusst betriebene Propaganda wird selbst bei homöopathisch tätigen Ärzten die rechte Sicht der Dinge getrübt. Es darf daher nicht überraschen, dass zunächst auch manche Homöopathen den Rückgang der Seuchen auf die Wirkungen der Impfungen zurückführen. Es ist längst bekannt, dass sowohl die Seuchen wie auch die Sterblichkeit bei Infektionskrankheiten wie Masern, Diphtherie etc. schon vor Einführung der Impfungen deutlich zurückgegangen waren. Diese Entwicklung hatte eingesetzt, nachdem es infolge des technischen Fortschritts, der sozialen Verbesserungen und der allgemeinen hygienischen Erkenntnisse möglich wurde, die Grundbedürfnisse der Menschen zu decken.


Hunger und Vergiftung, Michael Diepold, Graz, 2000

Primum nihil nocere

Es ist unleugbar, dass zahllose Menschen durch Impfungen ihr Leben und ihre Gesundheit verloren haben. Was bedeutet es, wenn ein Arzt selbst erlebt hat, dass gesunde Menschen durch Impfungen verstorben, zu Krüppeln oder chronisch krank gemacht wurden? Warum hatte Hahnemann nach den ersten Erfahrungen seiner ärztlichen Praxis diese Tätigkeit wieder eingestellt? Hatte er sich mit den Schultern zuckend auf die damaligen Lehrmeinungen berufen, wenn durch die gängigen Applikationen von damals die Menschen krank wurden und weiterhin schädliche Methoden angewandt? Ist es überhaupt denkbar, dass er, wenn er mit eigenen Augen die ersten Krankheitszeichen durch Impfungen beobachtet hätte, sich auf eine allgemein vertretene Hypothese berufen und unbekümmert weitergeimpft hätte?
Die Feinfühligkeit und Verantwortung den Kranken gegenüber beweist Hahnemann bei den Anleitungen zu den Arzneimittelprüfungen. Im § 137 des Organons führt er im Hinblick auf Arzneiwirkungen unter anderem aus:

Nicht unerwähnt sei die Gefahr derselben für den Prüfer (Probanden), die demjenigen, welcher Achtung vor der Menschheit hat und auch den geringsten im Volk für seinen Bruder schätzt, nicht gleichgültig sein kann“
§ 137 Organon

Wer kann sich vorstellen, dass Hahnemann die Arzneimittelprüfungen fortgeführt hätte, wenn es dabei zu ernster Erkrankung gekommen oder sogar den ersten Toten gegeben hätte. Hätte er sich nicht mit Recht auf das viel strapazierte Argument der Schaden – Risiko – Abwägung berufen können?
Noch deutlicher wird Hahnemann im Vorwort zum Organon, wenn sich die Vertreter einer medizinischen Richtung leichtfertig über die Schäden durch die Behandlung hinwegsetzen:

Wenn man gegen die Mahnung des Gewissens gehörig unempfindlich geworden ist, ist dies ein sehr leichtes Unterfangen.“
Vorwort zur 6. Ausgabe

Der Beginn der Krankheit

Schließlich kommen wir noch zu einem Punkt im Organon, den kein homöopathischer Arzt übersehen wird. Es geht um die Untersuchung des Kranken und hier speziell um die auslösende Krankheitsursache.

Als Beihilfe zur Heilung dienen dem Arzt:
1. bei akuten Krankheiten die Daten der wahrscheinlichsten Veranlassung
2. bei chronischen Krankheiten die bedeutungsvollsten Momente aus der ganzen Krankheitsgeschichte
§ 5 Organon

Wenn nun der Patient dem Arzt erzählt, dass die betreffende Erkrankung nach der Impfung und durch kein anderes Ereignis sonst begonnen hat, kann da der homöopathische Arzt weghören? Vor allem dann, wenn es der Kranke spontan und mit großer Emotion vorbringt. Darüber hinaus ist bei der ergänzenden Exploration nach den Impfungen gesondert zu fragen. Oft getrauen sich die Patienten dieses Thema gar nicht zu erwähnen, weil das bestimmte Ärzte nicht hören wollen. Häufig ist es den Patienten nicht bekannt, dass Krankheiten durch Impfungen ausgelöst oder verursacht werden. Die sorgfältig durchgeführte Anamnese jedes - auch nicht homöopathischen – Arztes muss daher durch das Thema Impfung ergänzt werden. War die Impfung sicher das auslösende Ereignis? Muss ein Arzt erst auf ein Gutachten einer behördlich berufenen Autorität warten, um einen medizinischen Schluss zu erwägen? Dient es der Wissenschaft, aus Rücksicht auf eine gepriesene Hypothese über Tatsachen hinwegzugehen?

Hypothesen und Heilkunde

Jenner hatte bekanntlich verkündet, dass eine einzige Pockenimpfung lebenslangen Schutz vor einer weiteren Pockenerkrankung bewirke. Nachdem aber in verschiedenen Regionen bei nachfolgenden Pockenepidemien die Geimpften ebenso erkrankten, musste er diese Meinung revidieren. Die Lehrmeinung von der lebenslangen Immunität geht auf die Beobachtung zurück, dass bestimmte exanthematische Kinderkrankheiten meistens nur einmal auftreten. Auch Hahnemann schreibt im § 73 über die Einteilung der akuten Krankheiten...die entweder den Menschen nur einmal befallen, wie die Menschenpocken, die Masern, der Keuchhusten, das glatte, hellrote Scharlachfieber des Sydenham, der Mumps etc...Hier wiederholt er einen schon damals geltenden Lehrsatz, der falsch ist, der auch noch heute von der Elementarschule bis zur Hochschule gelehrt wird und offenbar von einer oberflächlichen Beobachtung herrührt. Jeder Arzt mit einer längeren Praxis erlebt, dass auch diese Kinderkrankheiten mehr als einmal auftreten können. Gerade dieser Lehrsatz aber, dass eine durchgemachte Infektionskrankheit eine lebenslange Immunität hinterlasse, wird von den Vertretern der Impfung rein spekulativ auf alle möglichen Krankheiten analog angewandt. Um die Idee von der Schutzwirkung durch die Pockenimpfung aufrecht zu erhalten, wurden die Auffrischimpfungen“ geschaffen.
Auch weitere Kapitel der Theorien, welche die Schutzwirkung durch Impfungen begründen sollen, wurden immer fragwürdiger. So wurde die Fähigkeit des menschlichen Organismus, Antitoxin zu bilden, auf die E.Behring die Serumtherapie um 1900 aufbaute, fünfundzwanzig Jahre später durch den Toxikologen L.Levin, allen Homöopathen bestens bekannt, widerlegt. Auch die Vorstellung von den neutralisierenden Antikörpern ist höchstens ein Denkmodell, entspricht aber in keinem Fall dem Stand des heutigen Wissens aus der Molekularbiologie. – So muss ich diesen Absatz mit dem folgenden Zitat Hahnemanns schließen:

Keine Beschäftigung ist nach Ansicht aller Zeiten einmütiger für eine Vermutungskunst (ars conjecturalis) erklärt worden als die Arzneikunst“)
Vorerinnerung zur 1. Auflage von 1810

Zusammenfassung

Jeder, der seine Patienten vorwiegend nach der homöopathischen Heilmethode behandelt, wird sich mit dem Problem Impfung beschäftigen müssen. Je nach Erfahrung und Stand des Wissens wird sich daher eine zumindest kritische Einstellung oder Ablehnung zu einzelnen Impfungen oder Impfungen prinzipiell entwickeln. Die Hauptgründe hiefür liegen im besonderen Anspruch der Homöotherapie. Jeder, der nach dieser Methode arbeitet, folgt bestimmten Anforderungen dieser Heilrichtung. Diese sind im Wesentlichen:

Vor jeder Arzneitherapie erkennen, was die Gesundheit schwächt und alles vermeiden, was die Krankheit fördert
Das Vermeiden von Schäden durch die Therapie selbst – primum nihil nocere
Genaue Kenntnis der zu verordnenden Heilmittel
Sorgfältiges Studium der Krankengeschichte
Eingehen auf die Angaben des Patienten
Ernsthaftes, ständiges Revidieren der bisherigen Erfahrungen und der aktuellen Lehrmeinungen - aude sapere!

Ob Hahnemann je geimpft oder wieder geimpft hätte? Diese Frage ist wohl nur von denjenigen zu beantworten, die nach seinem Geist ihre Kranken behandeln. Dazu nun wirklich das letzte Zitat, diesmal nicht von Hahnemann.

James Tyler Kent und das Impfen

Ich habe das Für und Wider des Impfens untersucht und nach mehrjährigen Beobachtungen und genauer Abwägung der Verhältnisse bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die Beweise, die für das Impfen sprechen, sehr zweifelhaft sind. Dagegen hat die Impfung einen ungeheueren Beitrag dazu geleistet die Individuen und die ganze Menschheit zu schädigen. Durch sie wurden viele Menschen krank, sie hat viele Geschwüre hervorgerufen und sie hat, daran zweifele ich nicht, viele konstitutionelle Beschwerden verschleiert.

Wenn ich all´ dies abwäge, sehe ich keinen Grund, warum ich das Impfen befürworten könnte. Ich habe mich seit vielen Jahren dem Impfen verweigert und möchte sich ein Patient unbedingt impfen lassen, so muss er sich eben an jemand anderen wenden. Ich übernehme die Verantwortung nicht. Eine ganze Reihe von Arzneien habe ich prophylaktisch angewandt, solange die Krankheit noch vorherrschte und so besitze ich mehrere Beweise dafür, dass das angezeigte Mittel die Krankheit verhütet
Erschienen in: "The Homeopathic Recorder", Vol. XVI, No.12, 1901


Quellen: Samuel Hahnemann, Organon der Heilkunst, Ausgabe 6B
2. Auflage, 1978, Haug Verlag,
Stefan Winkle, Kulturgeschichte der Seuchen, 1997, Artemis&Winkler, Düsseldorf/Zürich
Louis Lewin, Gifte und Vergiftungen, 6. Auflage, 1992, Haug Verlag
Hartmut Heine, Lehrbuch der biologischen Medizin, 2. Auflage,
Hippokrates Verlag